And so it beginns
Epilog – die Große Suche
Wir wollen raus. Raus aus der Stadt, raus aus dem hektischen Menschentrubel, raus aus dem irren Hamsterrad, den wir unsere Jobs nennen.
Wir wollen wieder Natur um uns. Ja, auch so das dörfliche Leben. Und vielleicht sogar was ganz anderes mit unserem Leben. Schon seit längerem schwirrt die Idee, irgendwann ein Cafe, ein Bed and Breakfast oder einen kleinen Dorfladen zu haben, in unseren Köpfen herum.
Wir haben Immobilien auf Websites angeschaut. Das meiste aussortiert. Hirnverbrannt, was da gerade auf dem Markt passiert! Grundstücke in ausreichender Größe und Lage unerschwinglich. Das Gleiche gilt für Häuser. Oder sie sind einfach abbruchreif…
Ein paar Objekte haben wir uns auch angesehen, für eines sogar eine Finanzierung angefragt. Aber es hatte nirgendwo „klick“ gemacht. Das Bauchgefühl stimmte nicht. Gerade mein Bauch ist da wohl irgendwie eigen… Chris musste erst mit mir rausdividieren, was es war, das nicht stimmte. Aber ich bin sehr froh, daß es so gekommen ist.
Und dann kam das Schicksal. Oder was auch immer da draußen rumhängt. Und das ging so:
Eigentlich war Chris an einem Donnerstag mit einem Freund zu einem Termin verabredet. Aber dessen Kinder waren krank und so waren wir am Sonntag drauf zum Kaffeetrinken eingeladen. Besagter Freund und Familie wohnen in Hohenstein… Und wie es der Zufall wollte war just in der Woche davor ein Objekt in einem der Portale aufgetaucht. Ein Haus in Hohenstein. Schnell hatten wir zwei und zwei und google zusammengezählt: das Haus gegenüber unserer Freunde!
Aber die Beschreibung war schon nicht ohne: 24 Zimmer?!? 3 Stockwerke?!? Aber schauen kostet nix, dachten wir uns.
Also schlichen wir an einem kalten Sonntag um besagtes Haus. Meine Güte, was für ein riesiges Ding! Und hübsch ist definitiv anders. Bruchbude triffts eher! Aber irgendwie auch charmant.
Klick?
Währenddessen wurden wir beobachtet. Unsere Nachbarn in spe hatten uns schon entdeckt und erwarteten uns mit einem wissenden Lächeln. Gerade, dass ihnen keine Hörnchen und Bocksfüße wuchsen… ich behaupte, sie hatten einen teuflisch guten Plan. Wir wurden mit Informationen über das Haus versorgt (wem es gehört hatte, wer dort gewohnt hatte, wie lange es schon so stand), mit Geschichte (ein altes Hopfenhaus, da gab es auch mal einen Brunnen) und mit alten Bildern, auf denen das Haus einen Vorgarten zum Dorfplatz zu hatte, auf denen auch das Backhaus zu sehen war.
Klick.
Über Vitamin B, also Vermittlung unseres Freundes, gelang es, dass wir trotz bereits mehrer Interessenten einen Besichtigungstermin mit der Zusicherung eines Vorkaufrechts bekamen.
Und die Besichtigung wars dann. Ja, wir sind leicht zu begeistern. Wir können uns in allen vier Wänden was Hübsches vorstellen. Aber das war irgenwie was anderes. Das war der Raum, in dem alle unsere Träume Platz haben würden. Eine Galerie in der Wohnung. Eine Werkstatt. Ein Dorfladen. Ein Garten. Und das Verkaufsargument Nummer eins: der Ausblick…
Klick!
Danach war eigentlich alles nur noch reine Formsache, das war unser Haus.