Herbsturlaub
Das Jahr schreitet voran und so auch unser Projekt. Jetzt ist fast alles, was wir nicht mehr wollen, draussen und der Innenausbau kann fast beginnen.
Jetzt fehlen noch ein paar Vorbereitungen, dann können Wände gebaut und über Installationen wie Heizung, Sanitär und Elektrik nachgedacht werden.
Aber bevor es soweit ist, müssen wir noch ein paar Dinge von der To do Liste abhaken. Und dafür haben wir unsere Freunde gebeten, uns einen Samstag zu helfen. Und damit deren Zeit gut eingesetzt werden kann, haben wir in der Woche vorher Urlaub genommen und bereiten den Einsatz vor.
Ziel 1: Weiter mit der Dämmung spielen.
Also diese soweit fertigstellen, dass die Dampfbremsfolie eingezogen werden kann. Zum Thema Dämmung muss ich ja nicht mehr viel sagen… es ist ein notwendigen Übel, aber es bleibt einfach furchtbar. Vor allem, wenn man Schrägen mit vielen Ecken und Diagonalen hat… Ihr wisst ja schon: es juckt! Überall. Aber v.a. in den Augen! Aber es geht voran! Am Ende der Woche sind nurmehr drei Sparren übrig, die noch frei bleiben, weil die daran anschließenden Giebelwände erst noch mit Lehm geputzt werden müssen. Und natürlich eben diese Giebelwände. Sonst alles gedämmt!
Ziel 2: Vorsatzschalung an den Gauben anbringen.
Das war uns wichtig, da ja am Dienstag der Woche die neuen Fenster kamen und wir sehen wollten, wie das dann aussieht. Denn die Dämmung ist ja schon fast die Stärke der endgültigen Wand, so dass man abschätzen kann, wie tief die Fenster liegen und wie z.B. einen Fensterbank aussehen würde. Hier hat Chris die Rahmen gebastelt, in die die Dämmung dann eingepasst wird.
Ziel 3: Der Boden muss zu!
Dazu mussten erstmal die Reste des Balkons weg! Denn wir hatten uns ja für ein paar Zentimeter mehr Deckenhöhe entschlossen, also mussten die Stahlträger, die den alten Balkon gehalten und in unser Esszimmer in spe ragten, raus. Chris war in der Woche vor unserem Urlaub in luftigen 6 Metern Höhe den aussen liegenden Teilen (Geländer, Boden) zu Leibe gerückt. Die Stahlträger leisteten entschlossen Wiederstand! Da riss auch einfach mal das Stahlseil der Lastenwinde! Letztlich hat Chris aber Kraft seines Willens und seiner Oberarme gesiegt! Stahlträger raus! Nachdem wir dann in mehreren Touren wieder Baumaterial ins Haus geschafft hatten und Chris diese heroisch in den zweiten Stock geschleppt hatte, wurden auch die letzten Balken angelascht und mit Latten für die Fehlbretter versehen. Die durfte ich dann wieder einpassen (ich gestehe, das war eine meiner Lieblingsbeschäftigungen) und gemeinsam haben wir die letzten 2,5cm dicken OSB-Platten verlegt. Fertig! Jetzt ist es ein großer Raum!
Ziel 4: Erste Wände aus Balken stellen.
Chris hatte ja schon mit dem zukünftigen Hobby- und Gästezimmer angefangen. Im Laufe der Woche kamen dann die Balken für das Bad, die Speisekammer, die Toilette im 2.Stock und die Bodenbalken für Schlafzimmer, begehbaren Kleiderschrank und Toilette im 3. Stock dazu. Ausserdem hat Chris schon mal das Treppenhaus verkleidet. Zum Teil kamen hier dann auch schon die HFA (Holzfaserausbauplatten) mit Lehm zum Einsatz. Die sind leicht, ganz einfach mit Nut und Feder zu verbinden und haben den Vorteil, dass sie auch dämmen und lärmschützend sind (dazu später mehr). Jetzt kann man schonmal die Räume „anfassen“ und im Kopf einrichten!
Ziel 5: Muckelig warm
Wir haben unseren ersten Baustellenofen! Die Fensterbauer haben Chris geholfen, den Klotz hochzuschleppen, seitdem ist es sehr viel wärmer. Und wir können auf dem Ofen auch unser Essen warm machen!
Ziel 6: Wand mit Matsch bewerfen
Zumindest in einem Zimmer hat Chris die Giebelwand schon mal mit Lehm verputzt. Wir haben uns ja für Lehm entschieden und jetzt sieht man, während der Lehm langsam trocknet, schon ein bisschen, wie die Farbe mal aussehen wird. Sie wird nicht überall zu sehen sein (wir werden auch weiss und weniger kräftige Erdtöne oder auch mal rot verwenden), aber sie gefällt! Sehr!
Ziel 7: Dreidimensionales Rohre-puzzeln
Da wir ja auch das selbst machen, hat Chris schon mal das erste Rohr zum Entlüftungsziegel (den braucht man, damit in den Abwasserrohren kein Unterdruck entsteht) verlegt.
Am Ende der Woche waren wir dann fertig mit unseren Zielen und bereit für den Bauhelfereinsatz!
